Jahresrückblick 2020 / Ausblick 2021

Es ist schon wieder fast das erste Zwölftel von 2021 vorbei, höchste Zeit den Jahresrückblick 2020 zu schreiben. Aber auch Ziele für 2021 zu formulieren.

Ein unglaubliches Jahr, oder? Ich denke das einschneidendste Ereignis in 2020 ist definitiv Corona und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Sei es für Unternehmen, Angestellte, Eltern aber auch Singles – Stichwort: Vereinsamung. Mein Jahresrückblick 2020 nun in einer kurzen Übersicht.

Mein Jahresrückblick 2020

Corona

Für mich persönlich ist die Corona Zeit nicht großartig anders wenn man von Home Office und Kinderbetreuung absieht. Gut, ein wenig anders ist es schon. Wir können nicht unbedingt in den Urlaub, ich bin seit bald einem Jahr fast dauerhaft im HomeOffice und man muss einen Spagat zwischen Kinderbetreuung und Arbeit schaffen. Aber ich muss für mich feststellen, dass ich mich persönlich nicht so sehr von Corona Negativ beeinflussen lasse, weil ich eben auch nicht jede Nachricht mitverfolge.
Ich habe mich sehr gut mit dem Home Office arrangiert, unsere Eltern unterstützen uns sehr gut mit der Kinderbetreuung – falls mal wieder KiTa und KiGa geschlossen hat. Daher ist für uns die Corona Zeit gut durchhaltbar. Wir sind auch des Weiteren in der luxuriösen Lage, dass unsere Arbeitgeber bisher nicht kaum von der Corona Krise betroffen sind und ich eher das Gefühl habe, dass ich mehr als sonst arbeite. Von Kurzarbeit daher keine Spur. Daher kann ich für mich sagen, die Corona-Zeit ist für uns gut machbar – aber ich freue mich natürlich auch wieder auf die Zeit nach Corona.

Sportlich gesehen bin ich auch nicht von Corona und Einschränkungen betroffen. Ich habe ja schon seit einigen Jahren vom Fitnessstudio bzw. Joggen auf mein „Homegym“ umgestellt. Sei es Anfangs mit Freeletics, über Mark Lauren bis hin zu aktuell Kernwerk. In 2020 habe ich mein Home Equipment weiter ausgebaut mit Kettlebells, Springseil, Hantelscheiben, Medizinbälle oder einen Aquabag.

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Börse & Investments

An der Börse ging es auch ab. Im März ein Crash, in dem der DAX und andere Indizes knapp 40% und mehr verloren haben. Im Nachhinein betrachtet, ein sehr guter Kaufzeitpunkt. Eine Daimler Aktie war beispielsweise für €22 zu haben. Hast du hier zugegriffen? Mein Depot hagelte auch ca. -20% runter. Als Longterm Investor habe ich jedoch einen ruhigen Puls, da ich keine Werte verkaufe, sondern den März glücklicherweise nutzte um nachzukaufen.

Mein persönliches Fiasko war aber nicht der Corona Crash, sondern eher meine Cash Secured Puts mit Wirecard. Das sind Optionen die ich verkaufe, damit ein Käufer sich gegen fallende Kurse absichert. Optionen haben rein gar nichts mit Optionsscheinen zu tun. Wenn ich Optionen verkaufe, sind das eine Art Versicherung für den Käufer. Das bedeutet konkret: Ich verkaufe jemanden das Recht, dass ich ihm Wirecard Aktien an einem definierten Tag (meistens der 3. Freitag im Monat) zu einem festgelegten Preis verkaufe. Dafür muss mir der Käufer eine Prämie bezahlen. Bei Wirecard waren die Prämien sehr gut, d.h. der Kurswert von Wirecard lag bei ca. €100, ich hatte einem Käufer das Recht verkauft, dass er mir 100 Wirecard Aktien für €32 das Stück in z.B. 3 Wochen verkaufen kann. Das wäre ein Kursverlust von 68%. Bei einem Dax-Wert bisher nicht vorstellbar. Dafür kassiere ich dann eine Prämie in Höhe von beispielsweise €100,-.
Wenn diese Optionen nun mit Bargeld hinterlegt sind, nennt man das Geschäft Cash Secured Put (CSP). Nur, dass meine Optionen nicht mit Bargeld, sondern eher mit meinem Aktienportfolio gesichert waren, dementsprechend also unsecured (ungedeckt). Und das schlimmste im Nachhinein: es waren nicht meine 2 Puts die ich verkauft hatte (für Kurspreise von €28 und €32), sondern 2 Tage vor dem eigentlichen Rückgang von Wirecard noch drei weitere Puts zu verkaufen (2x €60 + 1x €70) . Das war im Nachhinein nüchtern betrachtet die reine Gier auf vermeintlich „sichere“ Prämien. Dummerweise ging das bekanntlich nach hinten los und ich konnte die Wirecard Aktien noch mit einem zweistelligen Kurs verkaufen, dennoch kannst du dir das Ausmaß in etwa ausrechnen . Ich erlitt damit einen schönen Rücksetzer im Portfolio im 5-stelligen Bereich. Ich musste daraufhin Aktien verkaufen, die ich sonst nie verkauft hätte.
Ich habe nicht ausgerechnet, wie sich mein Portfolio ohne die Wirecard Optionen entwickelt hätte. Aber mit was-wäre-wenn ist noch niemand finanziell frei geworden. Daher war dies für mich eine Lehre. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass jeder eine dieser Erfahrungen an der Börse machen muss, um künftig erfolgreich zu sein. Denn für mich war Börse bis dahin immer eine Einbahnstraße. Es ging immer nach oben.

Dies führte dazu, dass ich meine Strategie grundlegend hinterfragte und meine Investment-Entscheidungen nun anders treffe als vorher. Ich denke es gibt hier nur zwei Möglichkeiten aus solch einem Rücksetzer zu lernen. Entweder ich verabschiede mich vom Aktienmarkt oder ich lerne aus meinen Fehlern und analysiere, wieso es überhaupt dazu kam. Ich habe mich für die zweite Alternative entschieden, habe mein Handeln hinterfragt und komme nun gestärkt aus der Krise. Ich handel definitiv weiterhin Optionen, aber nur noch solche Optionen die ich auch – falls ich diese eingebucht bekomme – auch weiter halte. Damit fahre ich so gut, dass ich eine sehr gute Rendite in 2020 erwirtschaftet ohne einmal angedient zu werden (also Aktien kaufen zu müssen).

Hier ein paar Rahmendaten meines Optionshandels ab August 2020 (nach dem Wirecard-Fiasko):

  • 20,1% Rendite p.a.
  • 21 Tage durchschnittliche Haltedauer je Option

Bei den Aktien habe ich folgende Top 3 / Flop 3:

  • Geely (+151%)
  • Sunny Optical Technology Group (+105%)
  • Village Farms (+103%)
  • Nokia (-31%)
  • Luckin Coffee (-60%)
  • Wirecard (-80%)

Im Jahr 2020 erhielt ich Dividenden in Höhe von knapp €550 während ich in 2019 lediglich ca. €250 erhalten habe.

Dividendenentwicklung

Die P2P-Erträge waren in etwa auf demselben Niveau (< €200,-), obwohl ich in 2020 stark an P2P abgebaut habe. DAs ist auf die Zinsrückzahlungen von EstateGuru zurückzuführen.

Entwicklung der P2P-Prämien
Entwicklung der P2P-Prämien

Meine Erträge durch Optionsprämien sind das erste Mal in 2020 angefallen. Von dieser Investmentmethode bin ich nach wie vor überzeugt.

Entwicklung der Optionsprämien
Entwicklung der Optionsprämien

Die Gesamtentwicklung meiner Einnahme ist auch eindrucksvoll im Nachhinein. Begonnen in 2019 konnte ich beträchtliche Steigerungen im Jahr 2020 erreichen.

Entwicklung der Gesamteinnahmen
Entwicklung der Gesamteinnahmen

Meine Handelsaktivitäten (Kauf/Verkauf je Aktie) sind in der nachfolgenden Grafik je Jahr und Monat zu sehen. Bewegung gab es im Juni und Juli. Dort musste meine Verluste der verkauften Wirecard Put Optionen viele Aktienverkäufe vornehmen. Gelb markiert sind jeweils Verkäufe, blau markiert meine Aktienkäufe.

Handelsaktivitäten 2019-2020
Handelsaktivitäten 2019-2020

Sport

Sportlich gesehen was das Jahr 2020 ein Erfolg. Ich hatte meinen ersten Hyrox Wettkampf hinter mich gebracht. Zwar nicht mit dem anvisierten Zeitziel, aber ich habe den Wettkamp in Karlsruhe geschafft. Das erste Mal bei dem Event dabei zu sein war einfach super. Des Weiteren hatte ich mir zum Ziel gesetzt, 3-4 Tage pro Woche Sport zu treiben (Soll 40% der Tage im Jahr). Und was habe ich erreicht? Ganze 44,4% der Tage im Jahr 2020 habe ich eine Sport Einheit absolviert. Unglaublich im Rückblick. Da bin ich auch sehr stolz auf mich, da es sich im Nachgang sehr gut anfühlt. Denn im Dezember hatte ich relativ wenig Sport gemacht, aber wie sagt man so schön: Man bekommt nicht die Pfunde im Dezember, sondern das ganze restliche Jahr über.

Welche Ziele setze ich mir in 2021?

Ziele setzen ist für mich persönlich wichtig. Ohne ein Ziel zu haben, steuert man irgendwie durch sein Leben. Aber erreiche ich dadurch meine Ziele? Ich denke nein.
Nehme ich mir etwas vor und bin ggf. von mir selbst enttäuscht es nicht zu erreichen? Ja, es kann sein. Aber ich kann mir dies immer wieder visualisieren und an mir arbeiten. Daher kann ich der Aussage nicht folgen, in dem gesagt wird, dass Ziele kontraproduktiv sind.

Meine Ziele für 2021 unterteilt in Kategorien sind Folgende:

Sport und Gesundheit

Laufende Ziele:

  • 3x pro Woche Sport (Zielwert 42% der 365 Tage im Jahr)
  • 3x pro Woche dehnen (Zielwert: an 40% der 365 Tage im Jahr)
  • maximal 5x pro Woche Süßes (in Form von Kuchen, Schokolade <92%, Gummibärchen, etc.; Zielwert lediglich an 16% der 365 Tage im Jahr)

Einmalziel:

  • Aufbau des Edelstahl Sportgerüsts im Garten bis 01.05.2021

Sparen und Investieren

Laufende Ziele:

  • Sparquote 45%, Investquote 25%
  • passives Einkommen in Höhe von €167,- pro Monat (Gesamt €2.000,-)
  • Portfoliogesamtwert um 50% steigern

Einmalziele:

  • Cash von 20% für Investitionen vom Gesamtportfolio ansparen
  • monatlichen Sparplan in Aktien anlegen
  • Gewerbe anmelden
  • Verkauf von nicht benötigten Dingen in Höhe von €3.000,-

Weiterbildung

Laufende Ziele:

  • 1x pro Tage eine Fremdsprache lernen (Zielwert: 100% = 365 Tage im Jahr)
  • 10 Bücher zu Finanzen, Psychologie und Mindset lesen

Blog / Webseite

Laufende Ziele:

  • mind. 2 Beiträge pro Monat schreiben (Mindestbeiträge: 24 Stück)
  • Durchschnittlich mind. 1200 User pro Monat (Jahr: 14.400)

Einmalziel:

  • mind 1x im Jahr über 2.000 User
  • Beitragsreihe zu Optionen
  • Beitragsreihe zu Anleihen
  • 6 Unternehmensvorstellungen

Wie hat dir mein Jahresrückblick 2020 gefallen? Wie ist dein Fazit ausgefallen?

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