Jungheinrich Unternehmensanalyse

Jungheinrich, gegründet im Jahr 1953, zählt mit über 4 Mrd. € Umsatz und mehr als 18.000 Mitarbeitern weltweit zu den führenden Lösungsanbietern für die Intralogistik. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg hat ein umfassendes Portfolio an Flurförderzeugen, Automatiksystemen und Dienstleistungen und bietet seinen Kunden passgenaue Lösungen für die Herausforderungen der Industrie 4.0 aus einer Hand. Jungheinrich verfügt über eine brancheneinmalige Energiekompetenz und ist Vorreiter in der Lithium-Ionen-Technologie. Ziel von Jungheinrich ist es, weltweit die 1. Wahl in der Intralogistik zu sein. Die Konzernstrategie ist darauf ausgerichtet, profitabel zu wachsen und nachhaltig Werte zu schaffen.

Jungheinrich Details

Jungheinrich ist bisher der einzige Hersteller, der seinen Kunden die volle Einsatzfähigkeit seiner Fahrzeuge über die Dauer von zwei Schichten mit nur einer Batterieladung garantiert. Und noch viel entscheidender: Jungheinrich entwickelt und produziert Fahr- zeuge, Elektromotoren, Steuerungen, Software, Batterien und Ladetechnik selbst und steht damit für ganzheitliche Energiekompetenz. 2011 war Jungheinrich der erste Staplerhersteller, der ein Serienfahrzeug mit Lithium-Ionen-Batterie auf den Markt brachte.

Heute fahren beinahe alle Jungheinrich Stapler elektrisch. Es wird weiterhin konsequent auf Eigenentwicklungen gesetzt. Zudem gehören Jungheinrich-Fahrzeuge zu den energieeffizientesten auf dem Markt und setzen regelmäßig Standards.

Im Rahmen des CSR- Ratings von EcoVadis erneut ausgezeichnet wurden – 2019 sogar mit Gold! Damit zählen wir zu den verantwortungsbewusstesten 5 Prozent von mehr als 55.000 zertifizierten Unternehmen weltweit.

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Die Gründung der JT Energy Systems GmbH mit dem Partner Triathlon Holding GmbH war 2019 ein weiterer wichtiger Schritt, um die brancheneinmalige Energieexpertise auszubauen. Dort bündelt Jungheinrich mit einem erfahrenen Batteriehersteller das gemeinsame Elektro-Know-how, um hochwertige und leistungsstarke Lithium-Ionen-Batterien und Energiespeichersysteme zu entwickeln, zu produzieren und aufzuarbeiten.

Die Jahre 2019 und 2020 von Jungheinrich

2019 hat sich die Stimmung in den für Jungheinrich relevanten Märkten aufgrund zunehmender geopolitischer Spannungen (Brexit, Handels- konflikt zwischen USA und China) ab Mai eingetrübt.

Für das Geschäftsjahr 2020 geht der Vorstand von weiterhin schwierigen Marktbedingungen aus. Daher wird Jungheinrich das Effizienzprogramm fortführen, zum anderen strategische Investitionen weiter intensiv vorantreiben. Dies gilt insbesondere für Elektromobilität sowie den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung. Die organisatorische und digitale Transformation des Unternehmens ist dabei von zentraler Bedeutung und Grundlage, um die Kundenorientierung, Flexibilität und Agilität weiter zu steigern. 

Danach rechnet Jungheinrich für das Jahr 2020 mit einem Auftragseingang zwischen 3,4 Mrd. € und 3,6 Mrd. € . Der Konzernumsatz dürfte sich ebenfalls innerhalb einer Bandbreite von 3,4 Mrd. € bis 3,6 Mrd. € bewegen (2019: 4,07). Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) sollte 2020 nach aktueller Einschätzung zwischen 130 Mio. € und 180 Mio. € liegen (2019: 260). Die EBIT-Rendite wird in einer Bandbreite von 3,8 Prozent bis 5,0 Prozent erwartet. Für das Ergebnis vor Steuern (EBT) soll ein Wert zwischen 105 Mio. € und 155 Mio. € erreicht werden. Die EBT-Rendite soll bei 3,1 Prozent bis 4,3 Prozent liegen. 

Geschäftsmodell und Kunden von Jungheinrich

Das Geschäftsmodell umfasst die Entwicklung, die Produktion und den Verkauf von Neugeräten, Automatiksystemen, den Versandhandel, die Vermietung von neuen und gebrauchten Flurförderzeugen, die Aufarbeitung und den Verkauf von Gebrauchtfahrzeugen sowie das Wartungs-, Reparatur- und Ersatzteilgeschäft. Des Weiteren runden digitale Produkte das Portfolio ab.
Kombiniert mit einem umfassenden Finanzdienstleistungsangebot verfolgt das Unternehmen das Ziel, die Kunden über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes aus einer Hand zu betreuen.

Übersicht Kundenstruktur
Quelle: Jungheinrich, Jahresbericht 2019

Der Großteil der Kunden ist aus dem Einzel- und Großhandel (46%) gefolgt von übrigen Branchen (17%) bzw. der Logistikbranche (13%).

Kunden nach Bereichen
Quelle: Jungheinrich, Jahresbericht 2019

Großteil der Umsatzerlöse werden in Westeuropa (47%) erzeugt, wobei inklusive Deutschland der Wert auf (71%) steigt. Betrachtet man Gesamteuropa steigen die Umsatzerlöse sogar auf knapp 90%!

Umsatzerlöse 2019
Quelle: Jungheinrich, Jahresbericht 2019

Chancen & Risiken

Chancen

Jungheinrich ist ein innovatives Unternehmen, dass den Umweltschutz in Bezug auf die Mobilität in Lagern in den Fokus rückt. Des Weiteren sind die strategischen Ausrichtungen des Managements in Richtung Digitalisierung und Automatisierung die richtigen Weichen für die Zukunft.
Ich glaube sogar, dass die Automatisierung aus der Corona-Krise als Gewinner hervorgehen wird. Daher sehe ich die kürzlich eingegangene strategische Partnerschaft, mit Magazino in Bezug auf mobile Automation, sehr positiv.
Automatisierung gilt als einer der größten Wachstumstreiber in der Intralogistikbranche. Jungheinrich erwartet in diesem Segment in den kommenden Jahren zweistellige Steigerungsraten. Getrieben wird dieser Trend vor allem vom anhaltend starken Anstieg des Online-Handels sowie dem Fachkräftemangel bei Staplerfahrern. Magazino ist seit 2014 mit einem mobilen Kommissionier-Roboter auf dem Markt, der in der Lage ist, intelligent im Lager zu navigieren und präzise die richtigen Kartons zu greifen. Das System ist in den Lagern verschiedener Online-Händler und Logistikdienstleister im Einsatz.

Magazino Roboter
Quelle: Magazino

Risiken

Eine zweiter Lockdown sehe ich negativ auf das Logistik Geschäftsfeld. Während der ersten Welle gab es bereits Einbußen, da viele Werke/Lager geschlossen wurden und Aufträge storniert wurden.

Jungheinrich ist in Europa sehr stark aufgestellt, fast der gesamte Umsatz wird in Europa erwirtschaftet. Aus meiner Sicht ist die reine Konzentration auf Europa sehr gefährlich. Ich sehe die Zukunft in Eurasien, aber eine stärkere Fokussierung in Asien würde ich mir wünschen.

Fundamentale Daten von Jungheinrich

In 2022 soll der Umsatz in etwa das Niveau von 2019 erreichen.

Tabelle Geschäftsentwicklung

Die Umsatzwachstum der letzten 5 Jahre betrug ca. 10,3%, die EK-Rendite beträgt 13,8%, die durchschnittliche Ausschüttungsquote der letzten 3 Jahre beträgt 27,6% und die Aktienperformance der letzten 10 Jahre lag bie 15,1%.

Umsatz- und Gewinnentwicklung von 2005-2019
Quelle: Traderfox
Dividende je Aktie von 2005-2019
Quelle: Traderfox

Fazit Jungheinrich

Ich persönlich eröffne eine erste kleine Position. Was mir nach wie vor nicht gefällt ist der starke Umsatzanteil in Europa. Wenn die Strategien (Digitalisierung, Automatisierung) weiter vorangetrieben werden, sehe ich großes Potential für dieses Unternehmen im Bereich Intralogistik – auch in Europa. Gerade in Zeiten der Corona Krise, bzw. auch danach, müssen sich Unternehmen stärker auf autonome Mobilität in der Intralogistik konzentrieren. Die Warenflüsse innerhalb eines Werks müssen auch in Krisenzeiten weiter funktionieren und ich denke der Groß- und Einzelhandel sowie Logistikzentren müssen künftig umdenken. Die Kooperation mit Magazino ist ein erster Schritt.

Ich selbst habe letzte Woche (16.10.2020) erste Anteile von Jungheinrich erworben.


Hier gehts zu meinen monatlichen Finanzanalysen.


Es handelt sich hier um meine eigene Meinung, es ist keine Anlageempfehlung und soll auch nicht zum Kauf aufrufen. Investments in Aktien sind mit einem Verlustrisiko verbunden. Ich übernehme keinerlei Haftung.

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