The Kroger (KR, US5010441013)

Es gibt eine neue Aktie in meinem Portfolio. Kroger ist einer der größten Lebensmittelhändler in den USA, den es seit 1883 gibt. Er betreibt Supermärkte (inkl. Tankstellen), Convinience Stores, Apotheken, Supermarkttankstellen und Juweliergeschäfte aber stellt auch eigene Lebensmittel her.

Unternehmensinformationen

Die Unternehmensinformationen habe ich aus dem Geschäftsbericht 2018 entnommen.

Das Unternehmen Kroger

Kroger wurde 1883 gegründet und 1902 in eine AG umgewandelt. Es ist eine der größten Einzelhändler auf der Welt, gemessen an den jährlichen Verkaufszahlen. Ferner stellt Kroger auch selbst Lebensmittel her und verkauft diese in den eigenen Supermärkten. Die Umsätze und Gewinne werden durch die Verkäufe in den Filialen/Supermärkten, Tankstellen und durch die Online-Plattform erwirtschaftet.

Mitarbeiter

Kroger beschäftigt 2019 ca. 453.000 Vollzeit- und Teilzeitmitarbeiter. Die Mehrzahl der Mitarbeiter sind mit Tarifverträgen ausgestattet durch unterschiedliche Gewerkschaften (lokale und internationale). Es gibt ca. 360 solcher Vereinbarungen mit einer Laufzeit von 3-5 Jahren.

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Filialstruktur

2019 hat Kroger ca. 2.764 Supermärkte unter verschiedenen Marken in den USA betrieben. In diesen Supermärkten gibt es 2.270 Apotheken und 1.537 Tankstellen, die auch von Kroger betrieben werden. Die Supermärkte sind in folgende Formaten betrieben:

  • combo stores (Lebensmittel, Apotheke; kleine Filialen)
  • multi department Stores (größere Filialen, auch Elektronik, Möbel, Spielsachen,…)
  • marketplace stores (etwas kleiner als Punkt 2, dafür Vollsortimenter bei Lebensmitteln, Apotheke, Gesundheit, Kosmetik, teilweise Kleidung, Spielsachen, etc.)
  • price impact warehouses (vglb. mit combo stores, jedoch kein „Schnickschnack“, Fokus auf low-cost).

Kroger bietet neben dem vor-Ort Einkauf, auch Lieferungen direkt nach Hause oder sogenannte Pickup (ClickList®)-Käufe, bei denen der Einkauf einfach vor Ort abgeholt werden kann. Beim Lieferdienst könnten 91% der Haushalte erreicht werden. Nur 46% der Supermärkte sind angemietet.

Verkaufspolitik und Herstellung

Kroger bietet über 15.000 Handelsmarken an. Kroger bietet 4 verschiedene „Produkt-Tiers“ an:

  • Private Selection® sind Qualitätsmarken, sie bieten kulinarische Lebensmittel mit besonderen Inhaltsstoffen.
  • The Kroger® sind die eigenen Handelsmarken (vgl. Lidl Milbona), Ziel ist es gute Qualität zu angemessenen Preisen zu liefern.
  • Big K®, Check This Out…® and Heritage Farm® sind die günstigen Handelsmarken
  • Simple Truth® & Simple Truth Organic® sind die Biomarken, ohne künstliche Zusatzstoffe.

Bei jedem Produkt macht Kroger eine „make-or-buy“ Entscheidung, ob das Produkt zugekauft wird oder selbst produziert. 43% der Lebensmittel werden selbst hergestellt. In 2019 wurden 37 Nahrungsmittelproduktionen betrieben, davon 17 Milchfabriken, 10 Feinkost/Großbäckereien und 5 Lebensmittelfabriken, 2 Getränke-Produktionen, 1 Fleischfabrik, 2 Käsefabriken.

Saisongeschäft / Umsatzstruktur

Der Großteil des Geschäfts ist nicht zyklisch. Jedoch sind Umsätze meist höher während der Hauptferienzeit. Zusätzlich können Umweltbedingungen (z.B. Winterstürme) die Verkaufszahlen beeinflussen.

Der Hauptumsatz in 2018 wird durch den Verkauf im Filialgeschäft erzeugt (86%). Darin inkludiert ist das Online-Geschäft (pickup, delivery). In 2018 wurde hier ein Wachstum bei dein Online-Services um knapp 60% erzeugt. Ca. ein Zehntel der Umsätze wird durch Tanken generiert (12%). Ein kleiner Teil wird von den kleinen Lebensmittelläden erzeugt in 2018 (knapp 1%), die restlichen Umsätze (ca. 1%) werden durch externe Verkäufe der Lebensmittelproduktionen erzeugt oder durch erstellte Datenanalysen.

Analyse Kroger und Wettbewerber

Neben Kroger habe ich Walmart, Home Depot und Carrefour in die Analyse mit einbezogen.

Bei meiner Analyse betrachte ich unter anderem folgende Kriterien, die ich mir von verschiedenen Webseiten oder aus dem Geschäftsbericht direkt ziehe:

  1. Allgemeingültige Kriterien
    • KGV / KGV 5 Jahre
    • FK-Quote
    • Goodwill + Substanzquote
  2. Kriterien für stetige Unternehmen
    • Umsatz Wachstumsraten
    • Gewinn Wachstumsraten
  3. Kriterien für wachstumsschwache Unternehmen
    • Dividendenrendite,
    • Dividendenerhöhungen der letzten 5 Jahre
    • %uale Dividendenausschüttung

Aus dieser Auswertung und Punkteverteilung ergibt sich folgendes Bild:

KriterienKrogerWalmartHome DepotCarrefour
Summe 1.)00-5-4
Summe 2.)2220
Summe 3.)422-1
Total64-1-5

Es war am Ende nach Summierung aller Kennzahlen ein enges Rennen zwischen Walmart und Kroger. Ich habe mich für Kroger entschieden, da dort die Relation von Dividendenausschüttung zu Gewinn bedeutend geringer ist als bei Walmart (14,5% vs 91,5%).

Warren Buffett ist auch investiert

Anscheinend ist Warren Buffett auch bei Kroger eingestiegen. Über seine Investmentfirma Berkshire Hathaway muss Warren Buffett der SEC Börsenaufsicht jedes Quartal seine Investments offen legen. Dies geschieht im sogenannten 13F-Fillings. Es wird spekuliert, dass er bei Kroger aufgrund folgender Punkte eingestiegen ist:

  • langweiliges Geschäftsmodell
  • günstige Bewertung
  • Wertsteigerungen über Berkshire Hathaway

Das Geschäftsmodell ist auf jeden Fall bodenständig (siehe Analyse oben). Jedoch bin ich auch davon überzeugt, dass gerade bei einer Krise (sei es eine anstehende Pandemie mit dem SARS-CoV-2 oder einer wirtschaftlichen Rezession) Kroger immer noch gut aufgestellt ist.
Die günstige Bewertung kann ich auch nachvollziehen (Kroger 5 Jahres KGV 12; Walmart 29; Home Depot 22).
Spekuliert wird, dass Unternehmen die von Berkshire Hathaway gekauft wurden Wertsteigerungen unterliegen. Damit ist auch gemeint, dass Kroger vergünstigten über Buffett bei Versicherungen oder Logistikunternehmen erreichen könnte (Quelle).

Teilweise kritisch beäugt wird dieses Investment, da Kroger seit längerem mit schrumpfenden Marktanteilen kämpft und einer sinkenden Rendite für investiertes Kapital. Jefferies-Analyst Chris Mandeville sieht hier bessere Alternativen wie z.B. Walmart oder US Foods (Quelle). Glücklicherweise ist niemand Hellseher – vor allem am wenigsten die Analysten.


Ich freue mich auf eine neue Aktie im Depot und bin gespannt wie der Kurs sich entwickelt.

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